Das Forschungsprojekt mit dem Namen EMMA beinhaltet sieben Arbeitspakete sowie ein Doktorandenprogramm zur Qualifizierung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um langfristig Talente aufzubauen und die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu fördern. Mit mehr als 15 Mio. Euro Budget ist EMMA der größte Industrieprojektauftrag, den jemals ein Fraunhofer-Institut bundesweit von einem Unternehmen erhalten hat. Forschende des Fraunhofer IPMS arbeiten im Projekt in erster Linie an neuen Prozessentwicklungen für die besonders stromsparende FDX-Technologie von Globalfoundries. In weiteren Projektteilen steht die Entwicklung nichtflüchtiger eingebetteter Speicher im Vordergrund sowie die Charakterisierung und Modellierung von Hochfrequenz-Transistoren (RF).
Im RF-Projektteil ist das CNT für die Evaluierung neuer RF-Transistor-Konzepte in der FDX-Technologie verantwortlich. Dadurch sollen besonders leistungsstarke RF-Chip-Designs identifiziert werden, die für den zukünftigen 5G-Mobilfunk-Ausbau entscheidend sind. Es werden verschiedene Test-Designs auf ihre Funktionstüchtigkeit und Zuverlässigkeit über längere Zeiträume untersucht. Neben umfangreicher Expertise und Know-how sind dazu hochempfindliche Messgeräte erforderlich. Das wichtigste Messinstrument ist dabei ein elektrische Prober, mit dessen Hilfe RF-Transistoren direkt auf dem Wafer kontaktiert und gemessen werden können. In Kombination mit der FDX-Technologie von Globalfoundries erreichen die Transistoren sehr gute Leistungswerte bei nur extrem geringen parasitären Einflüssen. So können höhere Ausgangsleistungen in zukünftigen 5G-Basisstationen erreicht werden, ohne teurere Verbindungshalbleiter-Bauelemente einzusetzen oder unterschiedliche Bauelemente auf einem Chip integrieren zu müssen. Dadurch werden effizientere, leistungsstarke und im Vergleich zu den Alternativen besser miniaturisierbare 5G-Chips ermöglicht.