Materialcharakterisierung
Die Materialcharakterisierung von Tinten und Pasten für elektrische Anwendungen umfasst die Analyse ihrer elektrischen Eigenschaften, um optimale Leistung zu gewährleisten. Wichtige Aspekte sind die Messung von Leitfähigkeit und Widerstand, um zu bestimmen, wie gut das Material Elektrizität leiten kann. Dielektrische Eigenschaften, wie die Dielektrizitätskonstante und der Verlustfaktor, werden bewertet, um die Isolationsfähigkeit des Materials zu verstehen. Darüber hinaus wird die Perkolationsschwelle untersucht, um die minimale Konzentration leitfähiger Partikel zu identifizieren, die für eine effektive Leitfähigkeit erforderlich ist. Thermische und elektrische Stabilität werden ebenfalls unter verschiedenen Umweltbedingungen bewertet, um Zuverlässigkeit sicherzustellen. Diese umfassende elektrische Charakterisierung stellt sicher, dass Tinten und Pasten die strengen Anforderungen für den Einsatz in Elektronik, gedruckten Schaltungen und anderen High-Tech-Anwendungen erfüllen.
Die am Fraunhofer IPMS gefertigten Chip-Substrate bieten hochgenaue Strukturen und leistungsfähige Materialien, so dass damit eine vielversprechende Grundlage für die reproduzierbare Materialbewertung im Rahmen von FuE-Fragestellungen und Qualifizierung gegeben ist.
Die Substrate ermöglichen die Verwendung kundenspezifischer Designs. Elektrodenstrukturen, z. B. unterschiedlicher Kanalweiten und -längen, können auf einem Chip aufgebracht werden, so dass anwendungsspezifisch die idealen Parameter genutzt werden können.
Die Herstellung erfolgt regulär im Reinraum auf Siliziumwafern mit thermischem Siliziumdioxid (SiO2), wobei weitere Oxide wie Hafniumdioxid (HfO2) als Dielektrikum zur Verfügung stehen.
Bei der Sensorentwicklung bestimmen die sensitiven Materialien die Leistungsfähigkeit des gesamten Sensors. Material- und Prozessentwickler können Halbleiterschichten aus einer Lösung sowie mittels chemischen (CVD) oder physikalischen (PVD) Gasphasenabscheideverfahren auf den Substraten aufbringen. Die folgende elektrische Charakterisierung ermöglicht die Aufnahme von Kennlinien und eine Bewertung anhand von Leitfähigkeit, Ladungsträgerbeweglichkeit und anderen Leistungsparametern. Sobald ein gassensitives Material in Kontakt mit dem Analyten kommt, führt dies zur Änderung der elektrischen Eigenschaften.
Die Substrate des Fraunhofer IPMS bieten eine einfache Möglichkeit diese zu erfassen. Damit können die Sensormaterialien zum Beispiel hinsichtlich Sensitivität und Drift bewertet und anschließend, z. B. durch Anpassung der Abscheideparameter, optimiert werden. Durch die Herstellungstechnologie auf Waferlevel, stellen die Substrate auch eine interessante Grundlage für eine produktorientierte Entwicklung dar.
Mit dem eigens entwickelten Prober können die Teststrukturen einfach kontaktiert und gemessen werden.