Industrie 4.0 hat bereits Einzug in viele Unternehmen gehalten. In »intelligenten Fabriken« von morgen sollen Prozesse vollkommen automatisiert und die Fertigung und Logistik zunehmend informatisiert werden. Dafür müssen immer mehr Sensoren, Maschinen, Steuer- und Regeleinheiten miteinander kommunizieren, was widerum dazu führt, dass hohe Datenmengen anfallen und übertragen werden müssen. Die Nachfrage nach einem Ersatz für die heute in industrieüblichen Systemen vorherrschende drahtgebundene Datenübertragung ist groß.
Li-Fi bietet eine hohes, weltweit einheitliches, lizenzfreies Bandbreitenspektrum und ist so für alle Einsatzgebiete prädestiniert, bei denen große Datenmengen quasi in Echtzeit und ohne störendes Kabel von einem zum anderen Endgerät übertragen werden müssen. Diesen Umstand machten sich die Fraunhofer-Forscher aus Dresden zu Nutzen und entwickelten eine optische drahtlose Kommunikationstechnologie. Damit realisieren sie bis dato Datenübertragungsraten von bis zu 12,5 GBit pro Sekunde. Und das ist noch lange nicht das Ende, wie Dr. Frank Deicke, Geschäftsfeldleiter Wireless Microsystems am Fraunhofer IPMS, erklärt: »Wir stehen noch ganz am Anfang. Die Li-Fi-Technologie hat ein enormes Potential, die Datenübertragung der Zukunft zu werden. Wir wollen bald Datenraten von bis zu 40 GBit pro Sekunde erreichen. Dies ist vor allem für Industriekunden von hohem Interesse.«
Die Li-Fi-Kommunikationsmodule des Fraunhofer IPMS können leicht in indutrieübliche Systeme integriert werden und bieten vor allem bei beweglichen oder bewegten Anlagenteilen eine höhere Zuverlässigkeit und Sicherheit als verschleißanfällige und teure Spezialkabel. Ihr geringer Energieverbrauch sowie ihre Datensicherheit und Netzwerkfähigkeit sind weitere Vorteile gegenüber drahtgebunden Systemen.
Auf der OFC, der weltweit größten Konferenz und Ausstellung für optische Kommunikation vom 22. bis 24. März 2016 in Anaheim, Kalifornien, stellt das Fraunhofer IPMS Li-Fi-Kommunikationsmodule vor, die zukünftig verschleißanfällige drahtgebundenen Feldbussysteme oder Hochfrequenzsteckverbindungen ersetzen sollen. Außerdem zeigen die Forscher den Prototyp eines Li-Fi HotSpots für die optische drahtlose Kommunikation auf Distanzen bis zu 30 Metern. Besucher der OFC 2016 finden die Ausstellung an Stand 2562.